Zukunftsorientierte Stadtentwicklung

Zukunftsorientierte Stadtentwicklung (SDG 11 – Sustainable Cities and Communities)

Städte und Siedlungen sind ein zentrales Handlungsfeld für eine Nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft (SDG 11). Ziel des Teilvorhabens ist es, Potentiale zukunftsfähiger Stadtentwicklung auszuloten, unter Berücksichtigung der spezifischen Akteurskonstellation Hemmnisse zu identifizieren und auf dieser Basis gemeinsam Lösungsansätze zu entwickeln.

Im Gebäudebestand liegen noch unerschlossene Potentiale für den Klimaschutz. Die Verschärfung des Immissionsschutzrechts zwingt Städte dazu, nach neuen Lösungen für eine Entwicklung nachhaltiger urbaner Mobilität zu suchen. Konsumentscheidungen der Verbraucher*innen werden durch Struktur und Angebot der Quartiere und Städte beeinflusst, sie nehmen aber auch selbst Einfluss auf städtische Angebote.

Das Teilvorhaben bietet die Chance die Handlungsfelder Gebäude, Mobilität und Konsum so weiterzudenken, dass Ideen entstehen, die positive Wirkungen in Innenstädten und städtischen Quartieren ermöglichen.

Vertreter*innen von Kommunen und der Stadtwirtschaft, der Zivilgesellschaft, Anwohner*innen, sowie weitere Akteure arbeiten gemeinsam mit Expert*innen der Hochschule, der Schader-Stiftung und des Instituts Wohnen und Umwelt zusammen, um Lösungen für eine zukunftsorientierte Stadtentwicklung zu erarbeiten.

Energetische Gebäudesanierung

Das Handlungsfeld Gebäude befasst sich mit der energetischen Gebäudemodernisierung. Als Problemimpuls kann der Darmstädter Stadtverordnetenbeschluss „Höchste Priorität für Klimaschutz“ betrachtet werden. Relevante kommunale Akteure, die sich mit energetischer Modernisierung befassen, nehmen verschiedene Perspektiven in den Blick, mit dem Ziel neue Denk- und Handlungsweisen zu entwickeln. Dabei hat sich eine feste Akteursrunde etabliert, die sich unter anderem mit den Themen „Kommunikation vor, nach und während der Modernisierung“ sowie der „Lebenszyklusbetrachtung und Grauer Energie und Emission“ beschäftigt. Hier stehen weniger technische Lösungen im Mittelpunkt, sondern Prozesse.

Zukunft der Innenstädte und Ortszentren

Innenstädte und Ortszentren müssen sich den vielfältigen Herausforderungen stellen, die durch gesellschaftliche und klimatische Veränderungsprozesse geprägt sind. Welche neuen Ideen gibt es, um die Zentren zu aktivieren und wie können einzelne Bausteine dafür aussehen? Dazu wird ein so genannter Szenario-Prozess mit Vertreter*innen verschiedener südhessischer Kommunen und Expert*innen durchgeführt, um Pfade für eine Nachhaltige Zukunft der Innenstädte und Ortszentren zu identifizieren. 

LieferradDA – Radlieferdienst für Darmstadt

Zunehmender Onlinehandel und Lieferverkehr belasten den lokalen Einzelhandel, die Umwelt und den öffentlichen Raum. Der erste Corona-Lockdown 2020 bot ein Gelegenheitsfenster, um ein Belieferungskonzept mit Lastenrädern für Darmstadt zu initiieren. Das Projekt LieferradDA zielt auf die Unterstützung des lokalen Einzelhandels, umweltfreundlichen Transport, eine Entlastung des Verkehrssystems und faire Arbeitsbedingungen ab. Im Betrieb wird erforscht, unter welchen Bedingungen diese Ziele erfüllt werden können, welchen Mehrwert der Lieferdienst für eine nachhaltige Stadtentwicklung bietet und wie er nach Projektende in den Dauerbetrieb übergehen kann. Das Projekt wird gemeinsam mit der UAS Frankfurt betrieben und durch das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen gefördert.

Urbane Mobilität

Das Handlungsfeld urbane Mobilität geht der Frage nach, wie die negativen Auswirkungen des Verkehrs in Darmstadt reduziert werden können (u.a. Emissionen von CO2 und weiteren Luftschadstoffen sowie Lärm), um die Klimaschutzziele der Stadt Darmstadt zu erreichen. Gleichzeitig sollen die Mobilitätsbedürfnisse aller Bürgerinnen und Bürger angemessen erfüllt werden. Daher ist in erster Linie eine Verlagerung von motorisiertem Individualverkehr (MIV) auf die Verkehrsträger des Umweltverbundes (Fuß- und Radverkehr, ÖPNV und Sharingangebote) zu bewirken. Die zentralen Fragestellungen lauten deshalb, welche Hemmnisse der Abkehr einer MIV-fokussierten Verkehrspolitik in Darmstadt bislang entgegenstehen und wie sich bei den relevanten Akteuren die Bereitschaft erhöhen lässt, sich auf Veränderungsprozesse in Richtung einer nachhaltigeren Mobilität einzulassen. Ein zentraler Ansatzpunkt liegt in der Förderung einer effektiven Zusammenarbeit von Verwaltung, Politik und zivilgesellschaftlichen Strukturen.